Der ehemalige Reichsbahn-Deckungsgraben am Eversburger Bahnhof wurde (vermutlich um 1943) auf einer Grünfläche westlich des alten Bahnhofsgebäudes am Rande der Bahntrasse in Richtung Ibbenbüren für den Luftschutz errichtet. Das Schutzbauwerk diente in dieser Zeit Reisenden und Passanten als trümmer- und splittersicherer Zufluchtsort bei Luftangriffen, galt jedoch nicht als bombensicher. Es ist davon auszugehen, dass der Deckungsgraben als Entlastung des benachbarten Luftschutzkellers im Bahnhofsgebäude geplant war, da der Bahnhof in den 1940ern stark frequentiert war. Während des Krieges konnten hier - basierend auf alten Bauplänen - rund 50 Personen untergebracht werden.
Die standardisierte Anlage verfügt über einen Hauptzugang im südöstlichen Bereich sowie über einen Notausstiegsschacht auf der gegenüberliegenden, nordwestlichen Seite des linear verlaufenden Grabens. Als Baumaterial nutzte man hier Fertigbetonröhren mit einem Durchmesser von rund 2 Metern und einer Stärke von ca. 25cm. Die Zugangsbauten sowie die Trennwände im Bereich der Gasschleuse und des Notausstiegs wurden mittels Ziegelsteinmauerwerk realisiert. Zur Verstärkung der Decke erhielt der Schutzbau zudem eine zusätzliche Panzerung aus Stampfbeton, die mit Erdreich bedeckt wurde. Zum Schutz der Flanken wurde auch hier Erdreich aufgeschüttet. Im Anschluss wurde der so geschaffene Erdwall zum Schutz vor Bodenerosion und aus Tarnzwecken begrünt. Häufig nutzte man hierfür schnellwachsendes Pflanzenmaterial wie etwa Krüppelkiefern oder ähnliche Sträucher. Im Falle dieser Anlage liegen hierzu aber keine näheren Informationen vor.
Die Anlage ist noch heute relativ gut erhalten, wenngleich der Hauptzugang aus Sicherheitsgründen zugemauert wurde. Eine Umnutzung, etwa als Lagerraum, erfuhr der Deckungsgraben nach dem Krieg offenbar nicht, so dass der Innenraum bis heute nahezu unverändert geblieben ist, wobei die Schutztüren und Pritschen, die links- und rechtsseitig des Grabens in den Wänden verankert waren, nicht mehr vorhanden sind.
LS-Deckungsgräben dieses Typs finden sich in Osnabrück und Umgebung noch an einigen anderen Reichsbahnstandorten, so etwa am Güterbahnhof, am Bahnhof Vehrte, am Bahnhof Bramsche, in Halen, Bohmte und auch als Werkluftschutzvariante mit 200 Plätzen bei den ehemaligen Teuto-Metallwerken am Limberg.
Zusammenfassung:
- BauherrDeutsche Reichsbahn
- Heutige Nutzungungenutzt
- BaumaterialFertigbetonelemente
- Aufnahmekapazität (offiz. Angaben)50 Personen
- Wandstärke0,25 Meter
Anmerkungen: Wandstärke der Röhren - Deckenstärke0,25 Meter
Anmerkungen: Stärke der Röhren - Baubeginn1943?
- Anlage ist noch erhaltenja