Dieser ehemalige Kleinstdeckungsgraben befindet sich auf dem heutigen Gelände des Vereins Wagenburg Osnabrück e.V. zwischen Am Hirtenhaus, Wilhelmstraße und Lotter Kirchweg. Über den Bau selbst sind bisher keine Unterlagen bekannt, das Gelände war zudem zu Kriegszeiten baulich nicht erschlossen. Auch die Bezeichnung "Am Hirtenhaus" hat es allem Anschein nach in den 1940ern noch nicht gegeben und ist daher in diesem Fall der heutigen Anschrift geschuldet.
Das Luftschutzbauwerk wurde auf ebener Fläche in knapp zwei Metern Tiefe errichtet und nahezu vollständig aus genormten Fertigbetonplatten zusammengesetzt. Der Türsturz wurde danach zusätzlich mit einer ca. 30cm starken Betonschicht verstärkt. Auch der Eingangsbereich war damals entsprechend gesichert. Trennwände, welche Treppe, Schleusenkammer und Schutzraum voneinander separierten, waren aus simplen Holzbrettern gerfertigt, von denen heute noch einige rostige Halterungen zeugen. Aussergewöhnlich an dieser Anlage ist, dass der Schutzraum mit 1,50 x 3,00 Metern äußerst kurz war und zudem über keinen Notausstieg verfügte.
Der heutige Zustand der kleinen Luftschutzanlage ist überraschend gut, obwohl Teile des Eingangsbauwerks nach dem Krieg offenbar abgetragen wurden. Der Innenraum hingegen weist keinerlei mutwillige Beschädigungen oder sichtbare Materialermüdung auf. Grund hierfür könnte sein, dass die Anlage nach dem Krieg verfüllt wurde und einige Jahrzehnte unangetastet unter einem Erdhügel verborgen lag. Erst durch den Hund eines Vereinsmitglieds soll der Raum Ende der 1990er wiederentdeckt und daraufhin sorgfältig freigelegt worden sein. Heute dient der alte Schutzbau nur noch friedlichen Zwecken und wird vom Verein als natürliche Kühlkammer genutzt.
Zusammenfassung:
- Grundfläche (errechnet)4,50 m²
- Bauherrunbekannt
- Heutige NutzungKühlraum / Lager
- BaumaterialFertigbetonteile (Stahlbetonplatten), Stampfbeton
- Wandstärke0,08 Meter
- Deckenstärke0,10 Meter
Anmerkungen: zzgl. Stampfbetondecke - Anmerkungen zum Zustanderhalten
- Anlage ist noch erhaltenja
- Aufnahmekapazität (errechnet)12 Personen
- Anlage galt als relativ bombensichernein