Die Entstehung des ehemaligen Deckungsgrabens im heutigen Vogelschutzgehölz am Bröckerweg ist auf ein damals an dieser Stelle angelegtes Lazarett zurückzuführen. Nördlich des Schutzbaus, auf Höhe der heutigen Vordembergestraße, befand sich während des 2. Weltkriegs eine Quarantänestation für Tuberkulose-Erkrankte. Daher wurde auf dem alten Steinbruch-Areal, welches auch unter dem Namen Kommenderie-Steinbruch bekannt ist, ein Schutzbau für die Patienten und Bediensteten angelegt. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr ist davon auszugehen, dass den Erkrankten der Zugang zum benachbarten Luftschutzstollen nicht erlaubt war.
Welches Fassungsvermögen die Anlage besaß, ist noch unklar. Aufgrund der vorgefundenen Betontrümmer ist aber davon auszugehen, dass der Splittergraben über mindestens 100 Plätze verfügte. Gegenüber der noch heute erhaltenen Stollenanlage unter dem Lazarett-Gelände war der den Patienten zur Verfügung gestellte Schutzbau jedoch nicht bombensicher. Der Verlauf des Grabens, welcher noch heute durch diverse Absackungen und Betontrümmer gut nachzuvollziehen ist, gleicht einem scharfen, gespiegelten S. Man spricht in diesem Fall auch von einem Deckungsgraben in "Zick-Zack-Form". Als Baumaterial dienten standardisierte Fertigbetonteile, die Decke wurde zusätzlich durch etwa 30cm Stampfbeton verstärkt. Die Aussenwände erhielten keine zusätzliche Verstärkung. Aufgrund der vorgefundenen Trümmer ist davon auszugehen, dass der Schutzbau nach dem Krieg fachmännisch zerstört wurde, um eine erneute Nutzung als Luftschutzraum unmöglich zu machen.
Zusammenfassung:
- BauherrStadt Osnabrück?
Anmerkungen: Steht vermutlich im Zusammenhang mit der ehem. TBC-Station - Heutige NutzungLandschafts- / Vogelschutzgebiet
- BaumaterialFertigbetonelemente, Stampfbeton
- Wandstärke0,08 Meter
- Deckenstärke0,10 Meter
Anmerkungen: zzgl. ca. 30cm Stampfbeton - Baubeginnvermutlich um 1943
- Anlage ist noch erhaltenja
Anmerkungen: gesprengt - Anlage galt als relativ bombensichernein