Der Luftschutzraum an der Ecke Lotter Straße und Am Kirchenkamp, der sich auf dem Gelände des ehemaligen Osnabrücker Straßenbahndepots befand, wurde während des Zweiten Weltkriegs für den Schutz der Straßenbahnarbeiter angelegt. Der Schutzbau bestand aus einem ehemaligen Öltank, der in den Boden eingelassen und mit Beton übergossen wurde, um Schutz vor feindlichen Luftangriffen zu bieten. Ob der Tank bereits vor Ort vorhanden war, oder explizit für den Luftschutz eingegraben wurde, ist bisher leider unklar. Auch konnte ich bisher nicht zweifelsfrei klären, ob das darüber errichtete Betriebsgebäude erst nach dem 2. Weltkrieg erbaut wurde oder bereits zu Kriegszeiten bestand.
Der Tank selbst hatte eine Länge von etwa 10 Metern und bot nach dem Ausbau als Luftschutzraum Platz für bis zu 25 Personen. Der Zugang zum Luftschutzraum erfolgte durch kreisrunde Stahlschotten mit einem Durchmesser von nur etwa 80cm, die sich an den jeweiligen Enden des Tanks befanden und nach Außen hin zu öffnen waren. Ob es zusätzliche Schleusen vor den Zugängen gab, ist unklar. Im Inneren des Schutzbaus befanden sich seitlich angebrachte Holzpritschen, auf denen die Menschen während der Luftangriffe Schutz suchen konnten. Baulich glich die Anlage daher etwa einem kleinen Röhrendeckungsgraben.
Da es bisher keine Belege für weitere Luftschutzbauten auf dem Gelände gibt, könnte dieser "Bunker" die einzige Luftschutzanlage des Straßenbahndepots nördlich der Augustenburger Straße gewesen sein. Eine weitere Anlage soll sich allerdings auf dem südlich anschließenden Gelände zwischen Augustenburger Straße und Katharinenstraße (heute Ernst-Sievers-Straße) befunden haben, wo zu dieser Zeit bereits eine erste Autobushalle der Stadtwerke existierte.
Heute ist der Luftschutzraum bzw. Öltank nicht mehr vorhanden. Das gesamte ehemalige Straßenbahndepot wurde im Jahr 2012 abgerissen, um Platz für Neubauten zu schaffen.
Zusammenfassung:
- Anlage ist noch erhaltennein
- Anlage galt als relativ bombensichernein