Bei diesem von Anwohnern errichteten Stollenbunker handelt es sich um einen LS-Stollen in "U-Form", also ein Tunnelsystem mit zwei parallel verlaufenden Gängen, die am Ende durch einen Querstollen verbunden wurden. Die Eingänge wurden hier ebenerdig angelegt, die Aussteifung erfolgte in klassischer Türstockbauweise. Wie groß die Anlage genau war, konnten selbst die heutigen Eigentümer nicht sagen, die den Stollen vor einigen Jahren kurzzeitig freigelegt und fotografisch dokumentiert hatten. Grob geschätzt verfügte die Anlage über etwa 30 Stollenmeter bei einer Breite von ca. 1,50 Metern. Heute ist der Stollen vollständig verfüllt, um Verbrüche nach Übertage zu verhindern. Während der Bunker zu Kriegszeiten kaum genutzt werden musste, da es vor Ort nur wenige Angriffe durch alliierte Flugzeuge gab, so wurde dem Stollen doch noch eine wichtige Rolle während des Vormarsches der britischen Bodentruppen zuteil. Als die ersten alliierten Panzer das Bocketal erreichten, nutzten sie den oberhalb des Stollens gelegenen Acker, um von dort aus deutsche Stellungen unter Beschuss zu nehmen. Um sich vor dem deutschen Abwehrfeuer zu schützen, versteckte sich die Nachbarschaft im Stollen, bis sich die Lage an der Oberfläche beruhigte. Nach dem Krieg wurde der Stollen nicht mehr benötigt und wurde verfüllt.
Zusammenfassung:
- BauherrAnwohner
- BaumaterialTürstock-Konstruktion, Aussteifung in Holzbauweise
- Anmerkungen zum Zustandverfüllt
- Anlage galt als relativ bombensicherja
- Anlage ist noch erhaltenja
Anmerkungen: verfüllt, teilweise eingestürzt