Der Luftschutzstollen am Schledehauser Weg ist seit der Verfüllung im Jahr 2010 endgültig Geschichte. Aufgrund akuter Einsturzgefahr musste der Bunker im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mit Beton verfüllt und der erst in den 1980ern wieder freigeräumte Zugang abgerissen werden.
Über den Bunker selbst liegen leider kaum Informationen vor. Überliefert ist nur, dass mit dem Bau des Stollens im Jahr 1943 begonnen worden sei und dass er über mindestens zwei Zugänge verfügt habe. Einer der Zugänge befand sich gut sichtbar im Erdhang am Nordrand des Sportplatzes (heute Neubaugebiet) zwischen Schledehauser Weg und Stadtweg. Das Stollensystem wird sich daher in Richtung heutiger Waldschule erstreckt haben, wo auch der zweite Zugang zu vermuten ist. Wo sich letzterer aber genau befand ist unkar, ebenso das Ausmaß der ehemaligen Luftschutzanlage.
Da die Gemarkung Gretesch zur Zeit des zweiten Weltkriegs noch nicht zum Verwaltungsbezirk Osnabrück Stadt gehörte, taucht die Anlage auch leider nicht in den offiziellen "Bunker-Listen" der Stadt Osnabrück auf. Es ist davon auszugehen, dass der Luftschutzstollen von den Anwohnern ein Eigenleistung erbaut wurde und dass das Bunkersystem mehrere hundert Personen aufnehmen konnte. Der angefügten Luftaufnahme aus dem Jahr 1945 nach wurde das Stollensystem von der Nachbarschaft offenbar sehr häufig genutzt. Die Zuwege in den Steinbruch sind aus der Luft deutlich zu erkennen und lassen auf eine starke Inanspruchnahme schließen.
Wer war als jugendlicher Abenteurer evtl. selbst einmal in dem Stollen oder hat Eltern oder Verwandte, die den Bunker im Krieg genutzt haben? Wenn Ihr nähere Informationen zu dieser Bunkeranlage besitzt, könnt Ihr euch gerne melden. Ich würde mich freuen. Vielen Dank!