Der ehemalige Luftschutz-Deckungsgraben Corsicaskamp (damals auch „Corsikas-Kamp“) wurde im Auftrag der Stadt für die umliegende Anliegerschaft errichtet und bot Platz für 100 Personen. Wann genau die Anlage gebaut wurde ist noch unklar. Wir vermuten, dass der Bunker-Ersatzbau erst um das Jahr 1943 fertiggestellt wurde.
Als Baumaterial dienten offenbar massive Betonplatten, das Eingangsbauwerk wurde zudem mit Ziegelsteinmauerwerk verkleidet und mit Eisenträgern verstärkt. Dies legt zumindest ein bebilderter Zeitungsartikel des Osnabrücker Tageblatts aus dem Jahr 1951 nahe, in dem von großen Betonplatten die Rede ist.
Dem Artikel ist weiterhin zu entnehmen, dass im Jahr 1950 Sprengversuche stattfanden, welche die Anlage zwar in eine instabile Lage brachten, den Schutzbau aber nicht gänzlich in sich zusammenbrechen ließ. Die Trümmer des Schutzbaus wurden danach überraschender Weise nicht abgetragen und einfach vor Ort vergessen, so dass die Kinder aus der Nachbarschaft den „Bunker“ alsbald als neuen Abenteuerspielplatz erkoren, sehr zum Unmut ihrer Eltern. Dass die Sorgen der Erwachsenen berechtigt waren zeigte sich, als der Schutzbau eines Tages ohne Vorwarnung in sich zusammenbrach. Dass hierbei keine der dort spielenden Kinder verunglückten, kann man als reines Glück bezeichnen.
Kurz nach dieser Beinahe-Katastrophe wurden die Trümmer des Schutzbau vermutlich endgültig entfernt bzw. zugeschüttet. Ob noch heute Teile des Bauwerks im Erdreich vorhanden sind, ist unklar. Der angegebene Standort ist übrigens die von uns vermutete Lage des Deckungsgrabens. Nähere Informationen liegen bis Dato nicht vor.
Zusammenfassung:
- BauherrStadt Osnabrück
- Baubeginnvermutlich 1943
- Aufnahmekapazität (offiz. Angaben)100 Personen
- Anlage galt als relativ bombensichernein
- Anlage ist noch erhaltennein
- BaumaterialEisenbetonplatten, Ziegelsteinmauerwerk, Eisenträger