Mit Beginn des 2. Weltkriegs und den folgenden Bemühungen einen ausreichenden Luftschutz für die Zivilbevölkerung zu gewährleisten wurden in Osnabrück bereits frühzeitig zahlreiche Bauwerke auf ihre Tauglichkeit als Luftschutzraum hin überprüft. Auch die alten Wehrtürme der Osnabrücker Altstadt wurden hiervon nicht ausgenommen.
Durch die bis zu 3,5 Meter starken Außenwände des "Bürgergehorsams" bot dieser Turm nahezu ideale Voraussetzungen für das Vorhaben. Nachdem die wenigen Öffnungen in den Außenwänden verschlossen und eine Notbeleuchtung installiert worden war, konnte der Turm bereits seiner neuen Funktion zugeführt werden. Da der Wehrturm allerdings über keine sichere Abschlussdecke (wie etwa der Mäuseturm) verfügte, war er nur bedingt sicher. Die geringe Kapazität von offiziell 46 Schutzplätzen lässt zudem darauf schließen, dass maximal zwei Stockwerke genutzt wurden.
Trotz massiver Verwüstungen der umliegenden Altstadt durch alliierte Luftangriffe blieb der Bürgergehorsam bis 1945 ohne nennenswerte Schäden. Heute ist das Innere des alten Turms im Rahmen von Stadtführungen zu besichtigen.
Zusammenfassung:
- BaubeginnAusbau im Herbst 1939
- InbetriebnahmeHerbst 1939
- Aufnahmekapazität (offiz. Angaben)46 Personen
- BauherrStadt Osnabrück
- Anlage ist noch erhaltenja
- Anlage galt als relativ bombensichernein