Der sogenannte "Lohbunker" war ein Hochbunker in der Osnabrücker Altstadt, gelegen zwischen Lohstraße und Hasemauer, etwa am Standort des heutigen Parkhauses Vitihof.
Mit dem Bau der Luftschutzanlage wurde im Juli 1941 begonnen und konnte nach knapp einem Jahr Bauzeit in Betrieb genommen werden. Die Grundfläche war mit 11,5 Metern Breite und 37,5 Metern Länge dabei in etwa vergleichbar mit dem bereits 1940 begonnenen Hochbunker am Stahlwerksplatz. Allerdings besaß der "Lohbunker" gegenüber seinem viergeschossigen Pendant im Schinkel nur drei Ebenen und fasste daher lediglich 900 Personen. Ein markanter Unterschied zeigt sich auch beim nicht ganz rechteckigen Grundriss des Bunkers, der aus der Vogelperspektive eher einem kleinen "L" entspricht und keine vorgelagerten Eingangsbauwerke aufweist. Man hatte die Schleusen samt Treppenhaus also vollständig in den Bunkerkörper integriert und sie so besser vor Nahtreffern geschützt. Diese Bauart sollte später auch bei den Bunkern am Stahlwerksweg und an der Redlingerstraße auf ähnliche Weise umgesetzt werden.
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1942 wurden umgehend Teilbereiche des Erdgeschosses für die Luftschutzpolizei (vormals Sicherheist- und Hilfsdienst) hergerichtet, die von nun an die Koordination der Feuerwehren zur Brandbekämpfung nach Luftangriffen und auch Instandsetzungsarbeiten von hier aus leitete. Die übrigen Räume des Bunkers waren für den öffentlichen Luftschutz freigegeben. Während der schweren Angriffe der letzten Kriegsjahre zählte man hier angeblich bis zu 3.000 Schutzsuchende, also mehr als das Dreifache der Normbelegung.
Trotz der massiven Zerstörung der Osnabrücker Altstadt blieb der Hochbunker bis ins Jahr 1945 von schweren Schäden verschont. Erst vier Jahre später, im November 1949, wurde der Bunker auf Drängen der britischen Militärregierung durch fenstergroße Öffnungen in den Bunkerwänden "entfestigt" und damit als Luftschutzbunker unbrauchbar gemacht. Durchgeführt wurden diese Maßnahmen von der Firma Blomeier, die auch mit der Teilsprengung der anderen Osnabrücker Hochbunker betraut wurde. Die Stadt Osnabrück erhoffte sich durch die Entfestigungsmaßnahmen, dass der Torso des Bunkers erhalten bliebe und nach einigen Umbaumaßnahmen noch als Gewerbefläche zu vermarkten sei. Ein kompletter Abriss der Bunkeranlage, wie ursprünglich von der britischen Verwaltung gewünscht, hätte nicht nur mögliche Mieteinnahmen, sondern auch dringend benötigte Gewerbefläche vernichtet. Auch wären die Abrisskosten, die hier nur zum Teil durch staatliche Zuschüsse gedeckt waren, um ein vielfaches höher gewesen. Doch bis zu einer gewerblichen Nutzung des Bunkers sollten noch gut 10 Jahre vergehen, bis die Firma Bierhake den Bunker von der Stadt Osnabrück abkaufte und ihn im Jahr 1960 zum Büro- und Lagerhaus umbauen ließ. Wie lange sich das Unternehmen letztlich an diesem Standort aufhielt, ist nicht bekannt. Der Bunker soll bereits Ende der 1960er endgültig abgerissen worden sein. Heute befindet sich an seiner Stelle das Parkhaus Vitihof.
Zusammenfassung:
- BauherrStadt Osnabrück
- Anzahl Stockwerke3
- BaumaterialEisenbeton
- Aufnahmekapazität (offiz. Angaben)900 Personen
- Außenmaß - Breite37,50 Meter
- Außenmaß - Länge11,50 Meter
- BaubeginnJuli 1941
- Inbetriebnahme1942
- Anmerkungen zum Zustandabgerissen
- Anlage ist noch erhaltennein
- Anlage galt als relativ bombensicherja