Im Rahmen eines letzten großangelegten Bunkerbauprogramms der Stadt Osnabrück aus dem Jahr 1944 sollte an der Landwehrstraße am Nordwestrand des damaligen Stadtgebiets ein bombensicherer Luftschutzbunker für die Anwohnerschaft errichtet werden, da dort der Bau der mittlerweile bevorzugten Luftschutzstollen aus geologischen Gründen nicht realisierbar war. Insgesamt wurden von den ursprünglich zwölf in Osnabrück geplanten Exemplaren lediglich vier Bauwerke begonnen, von denen nur zwei weitestgehend fertiggestellt wurden (Möserstraße mit 2 Ebenen für 140 Pers. & Hoffmeyerplatz mit 3 Ebenen für 220 Pers.).
Der sogenannte Kleinhochbunker Landwehrstraße gehörte zu den acht Objekten, die bis Kriegsende nicht mehr realisiert wurden. Laut vorliegenden Planzahlen hätten hier auf zwei Ebenen insgesamt 140 bombensichere Schutzplätze für die Anwohner bereitgestellt werden sollen. Für das Bauvorhaben wären rund 18 Tonnen Eisen und 270 Tonnen Beton notwendig gewesen.
Über den genauen Grund für den Stopp dieses Bauprojekts liegen leider keine Informationen vor. Allgemein hieß es, dass viele der genannten Anlagen nicht mehr errichtet wurden, da entweder das Baumaterial fehlte oder in den entsprechenden Gegenden schlichtweg keine bewohnbaren Häuser mehr existierten, die einen Bunkerbau notwendig machten. Da bis heute leider kein Lageplan vorliegt, kann auch über den geplanten Standort des Bunkers nur spekuliert werden. Ausgehend vom amtlichen Stadtplan aus dem Jahr 1943 könnte nach eigener Einschätzung eine Freifläche am Nordostrand des ehemaligen OfLags VIC an der Landwehrstraße in Betracht kommen, da hier Bauland verfügbar war, die Wohnhäuser aufgrund der angrenzenden Bahntrasse besonders gefährdet waren und der Bunker ein Gebiet über die Landwehrstraße hinaus bis hin zur Atterstraße hätte abdecken können.
Näheres zur Bauweise dieser Bunkerreihe findest du bei Interesse im Blog. Falls du weitere Informationen oder Hinweise zu dieser Bunkeranlage hast, würde ich mich über eine E-Mail sehr freuen.
Zusammenfassung:
- Deckenstärke1,40 Meter
- Außenmaß Ø9,80 Meter
- BauherrStadt Osnabrück
- Deckenstärke an Spitze3,20 Meter
- Außenmaß - Höhe8,20 Meter
- Aufnahmekapazität (offiz. Planzahl)140 Personen
- Baumaterial15t Baueisen, 3t Mascheisen, 270t Zement (Planzahlen)
- Anzahl Stockwerke2
- Wandstärke1,10 Meter
- Anlage galt als relativ bombensicherja
Anmerkungen: basierend auf Planungsstand - Anlage ist noch erhaltennein
Anmerkungen: nicht realisiert