Ich habe mich in den letzten Tagen einmal an der chronologischen Aufarbeitung der in Osnabrück zum Einsatz gekommenen Flak-Abteilungen in den Jahren 1939 bis 1945 versucht. Die nachfolgenden Informationen basieren auf diversen Literatur- und Internetquellen, wobei http://www.ww2.dk und http://www.lexikon-der-wehrmacht.de besonders hervorzuheben sind. Der folgende Bericht könnte leider aufgrund der sich aufgetanen Komplexität des Themas ggf. fehlerhaft oder unvollständig sein.
Einleitend zunächst einmal ein Blick auf die Zuständigkeiten bei der Luftverteidigung für den Regierungsbezirk Osnabrück vor Kriegsausbruch. Diese oblag 1937 zunächst dem Luftgau-Kommando VI (Münster), welches neben der Provinz Westfalen auch die Flugabwehr in den Regierungsbezirken Aachen, Düsseldorf, Köln, Minden, Salzgitter, Bonn, Kassel und Osnabrück koordinieren sollte. Doch bereits 1938 erfolgte eine Umstukturierung der Zuständigkeitsbereiche. Folge war die Schaffung sogenannter Luftverteidigungskommandos. Im Zuge dieses Umbaus wurden alle Flak-Einheiten des Luftgau-Kommandos VI dem neu geschaffenen Luftverteidigungskommando 4 unterstellt, welches seinen Sitz ebenfalls in Münster unterhielt. Diesem unterstanden nun alle Flak-Regimenter im Luftgau VI, so auch das motorisierte Flak-Regiment 4, welches bereits im Oktober 1936 in Dortmund aufgestellt wurde. Im November 1938 wurde die II. Abteilung dieses Regiments zunächst aufgelöst und aus der I. Abteilung des Flak-Regiments 34 neu aufgestellt.
Am 26. August 1939 wurden Teile dieser Abteilung als schwere (Reserve-)Flak-Abteilung 406 nach Osnabrück verlegt und in befestigten Stellungen für die Flugabwehr stationiert. Die Gruppe bestand zu dieser Zeit aus vier schweren Flak-Batterien (jeweils 4-8 Geschütze), welche sich auf dem Westerberg, dem Schinkelberg und dem Kalkhügel befanden, sowie einer Scheinwerferbatterie an der Oldenburger Landstraße in Haste. Zur weiteren Unterstützung erhielt der Regierungsbezirk zusätzlich drei Batterien der motorisierten leichten Reserve-Flak-Abteilung 861 des Flak-Regiments 3 aus Weimar. Diese Batterien verließen Osnabrück jedoch schon wieder im Januar 1940 in Richtung Schwarzwald. Im Frühjahr 1941 erfolgte aufgrund der neuen geopolitischen Lage erneut eine Umstrukturierung der Zuständigkeiten. Die seit 1938 als Luftverteidigungskommandos bekannten Institutionen wurden fortan offiziell als "Flak-Divisionen" geführt und die geografischen Zuständigkeiten teilweise neu verteilt. So war die aus dem Luftverteidigungskommando 4 hervorgegangene Flak-Division 4 mit neuem Sitz in Düsseldorf nicht mehr für den Regierungsbezirk Osnabrück zuständig. Die Luftverteidigung der Hasestadt wurde fortan von dem im April 1941 in Bremen formierte Stab/Flak-Regiment 126 als "Flakgruppe Weser-Ems" übernommen, welches dem Luftgau-Kommando XI unterstand. Regiments-Kommandeur war zu dieser Zeit ein gewisser Oberstleutnant Heinrich Schmidt.
Die Flakgruppe bestand zunächst aus sechs Flak-Abteilungen für den Schutz der Großräume Lingen, Rheine und Osnabrück. Das Regiment gehörte der 8. Flak-Brigade an, welche bis April 1942 für den Schutz der Lufträume Bremen und Weser-Ems zuständig war.
In Folge der neuen Zuständigkeiten rückte im Juni 1941 dann auch die Flak-Abteilung 406 aus Osnabrück ab. Ihren Platz nahmen Abteilungen der Flakgruppe Weser-Ems ein, unter ihnen die leichte Reserve-Flak-Abteilung 766 aus Hamburg-Altona, welche sich mit drei Batterien bis Mai 1942 in Osnabrück befand. Ob auch die Flak-Abteilung 737 zu dieser Zeit in der Hasestadt stationiert war, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden.
Die Regiments-Abteilungen im Sommer 1941:
- Reserve-Flak-Abteilung 324 in Rheine
- leichte Reserve-Flak-Abteilung 843 in Rheine
- leichte Reserve-Flak-Abteilung 989 in Münster(?)
- leichte Flak-Abteilung 747 in Münster(?)
- leichte Flak-Abteilung 737 in Osnabrück(?)
- leichte Reserve-Flak-Abteilung 766 in Osnabrück
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