Mit dem Bau des sogenannten FluKo-Hochbunkers an der Rudolfstraße wurde erst Anfang des Jahres 1944 im Auftrag der Luftwaffe begonnen. Primäres Ziel war die bombensichere Unterbringung von Einrichtungen des Flugwachkommandos (FluKo) Osnabrück, dessen benachbarter Sitz an der Koksche Straße bis zu diesem Zeitpunkt völlig unzureichend gegen Bombenangriffe geschützt war.
Aufgrund des Mangels an Baumaterial zogen sich die Bauarbeiten jedoch bis in das Jahr 1945 hin und wurden kurze Zeit später sogar komplett eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man erst die Eingangsbauwerke und zwei Stockwerke des Hochbunkers fertiggestellt. Wie viele weitere Stockwerke geplant waren ist bis Dato unklar.
Nachdem die Bunkeranlage von der Luftwaffe aufgegeben wurde, nahmen kurzerhand Anwohner aus der Nachbarschaft den Bunker, dessen Aussenwände eine Stärke von zwei Metern betragen haben soll, bei Fliegeralarm in Beschlag. Da allerdings die sichere Abschlussdecke fehlte, war der Bunker nur bedingt sicher gegen Bomben.
Noch bis Ende der 1980er Jahre stand der Hochbunker unvollendet inmitten der Wohnbebauung an der Rudolfstraße und entwickelte sich zunehmend zu einem Ärgernis für die Anwohner. Die Stadt suchte daher nach einer neuen Nutzung des Betonriesen und zog sogar in Betracht, den Bunker als Leitstelle des Katatrophenschutzes mit neuem Leben zu füllen. Doch die notwendigen Sanierungen wären zu teuer geworden, da die Zwischendecken zum Teil bereits einsturzgefährdet waren. So nahm man wieder Abstand von dem Vorhaben. 1985 sollte der Bunker dann begrünt werden, unter schnell wachsenden Plfanzen wollte die Stadt den alten Hochbunker "unsichtbar" machen. Hierfür wurde das Dach mit Erdreich bedeckt und bepflanzt. An den Aussenwänden sollten Efeu und wilder Wein die Betonfassade überwuchern. Wenige Jahre später wurde der Bunker aber letztlich doch abgerissen, um Platz für ein neues Wohnhaus zu machen.
Zusammenfassung:
- BauherrLuftwaffe
- Heutige NutzungWohnbebauung
- Wandstärke2,00 Meter
- Baubeginn1944
- Inbetriebnahmewurde offiziell nie in Betrieb genommen, da er nicht vollendet wurde
- Anlage ist noch erhaltennein
- Anlage galt als relativ bombensichernein