Am 29. September 1939 wurde in einer Radiodurchsage der erste Abschuss eines britischen Flugzeugs bei Osnabrück gemeldet. Der Wehrmachtsbericht dieses Tages, in welchem die Bodenkämpfe in den Räumen Warschau, Przemysl und Modlin vorrangiges Thema waren, erwähnte im Anschluss auch Abschüsse zweier Flugzeuge. Im Wortlaut hieß es dort:
Im Luftkampf wurden bei Weissenburg ein französisches, bei Osnabrück ein britisches Flugzeug abgeschossen.
Bei dem genannten Flugzeug handelte es sich um den britischen Aufklärer Bristol Blenheim IV N6212 der 110. RAF-Staffel, der am 28. September bei Rieste durch zwei deutsche Jagdflugzeuge des Jagdgeschwaders 1 (Vörden) zum Absturz gebracht wurde und in einem Waldstück (auf dem Grundstück des Bauern Georg Borgstede) am Voßberg nahe Schleptrup zerschellte.
Die Besatzungsmitglieder Ivan McLoed Cameron, Thomas Cecil Hammond und Thomas Fullerton konnten nur noch tot aus den Trümmern der Maschine geborgen werden. Alle drei RAF-Angehörigen wurden mit kirchlichen und militärischen Ehren am 30. September auf dem Friedhof Malgarten beigesetzt. Zunächst war die Herkunft des dritten Piloten (Fullerton) jedoch unklar, da man seine Erkennungsmarke nicht fand.
Der erstgenannte Pilot Ivan McLoed Cameron war im übrigen der erste australisch-stämmige Soldat, der bei einem Kampfeinsatz im 2. Weltkrieg gefallen sein soll.
Nach dem Krieg wurden ihre sterblichen Überreste nach Kleve umgebettet, wo sie ihre letzte Ruhestätte fanden. Die deutschen Piloten (Klaus Faber, zweiter Name noch unklar) erhielten für ihren Luftsieg wenige Tage später bei einer feierlichen Zeremonie auf dem Einsatzhafen Vörden das Eiserne Kreuz durch General Schmidt (Luftgau VI) verliehen (s. Fotoalbum).