Am 21. August 1942 wurde im Deutschen Reich ein neues Sirenensignal für den Zivilschutz eigeführt. Dieses als "Öffentliche Luftwarnung" bezeichnete Signal sollte in Luftschutz-Orten mit Großalarmanlagen dem eigentlichen Signal des Fliegeralarms vorausgehen und die Bevölkerung darauf hinweisen, dass ein anstehender Luftangriff zu erwarten ist. Gegenüber dem bis dahin unmittelbar ertönenden Fliegeralarm war man durch dieses Signal nun nicht mehr verpflichtet, umgehend einen Schutzraum aufzusuchen und konnte seiner Beschäftigung zunächst weiter nachkommen.
Ursache für diese Neuerung waren die Zunahme allierter Flugbewegungen über dem deutschen Reich und speziell die wachsende Zahl an Überflügen einzelner Jagdbomber, die bisher umgehend "Fliegeralarm" in allen umliegenden Warngebieten auslösten ohne dass diese jedoch überhaupt überfogen wurden. Dieses im Volksmund als "Voralarm" bezeichnete neue Signal hatte allerdings auch zur Folge, dass die Reaktionszeiten zwischen Fliegeralarm ("Vollalarm") und einem Luftangriff unter Umständen wesentlich verkürzt wurden oder der Fliegeralarm erst gar nicht gegeben wurde. Diese Situation sollte in Osnabrück später mehrfach eintreten. Für das Leben in Osnabrück hatte diese neue Regelung aber durchaus positive Effekte, denn durch die unzähligen Einflüge alliierter Maschinen über Nordwestdeuschland war die Hasestadt nahezu täglichem Fliegeralarm ausgesetzt, ohne oftmals direkt betroffen gewesen zu sein.