Die Flak in Osnabrück - Teil 3: Zivilisten an der "Heimat-Flak"

Die Flak in Osnabrück - Teil 3: Zivilisten an der "Heimat-Flak"

Das letzte Mittel: Schaffung von Alarm-Flak- und Heimat-Flak-Batterien in Osnabrück

Flak-Beutegeschütz in Feuerstellung
Luftwaffenhelfer posieren vor einem noch nicht abgeprotzten russischen 8,5cm-Beutegeschütz.
Foto: Rohlfs, Sammlung Haubrock | 1944

(Fortsetzung von Teil 2) Aufgrund des sich weiter zuspitzenden Personalmangels bei der Luftwaffe und den seit Dezember 1943 wieder massiv einsetzenden Luftangriffe gegen Osnabrück war man im April 1944 dazu übergegangen sogenannte Alarm-Flak-Batterien aus Freiwilligen aufzustellen. Eine entsprechende Genehmigung lag hierfür bereits seit 1942 vor. Diese Einheiten formierten sich weitestgehend aus freiwilligem, jedoch militärisch ungelerntem Zivilpersonal der örtlichen Betriebe und Schülern bis zum Jahrgang 1928. Als Flakhelfer dienten alsbald auch ausländische "Hiwis" (Hilfswillige), zumeist russische Kriegsgefangene, die vorwiegend als Ladekanoniere eingesetzt wurden. Die Freiwilligen-Batterien befanden sich in der Regel in unmittelbarer Nähe größerer Industrieanlagen und waren nur im Alarmfall besetzt, daher die Bezeichnung "Alarm-Flak-Batterie".

Im April wurden für Osnabrück folgende Einheiten aus dem Wehrkreis XI aufgestellt:

  • 52./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 64./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 68./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 80./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 89./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 95./XI leichte Alarm-Flak-Batterie

Anfang Mai waren zudem erneute Umgruppierungen erfolgt. So bestand die Flakgruppe Osnabrück am 1.5.1944 aus folgenden Einheiten:

  • schwere Flak-Abteilung 273
  • leichte Flak-Abteilung 743
  • 2. Batterie der leichten Eisenbahn-Flak-Abteilung 822
  • 6. Batterie der leichten Flak-Abteilung 922
  • 1. & 6. Batterie der leichten Flak-Abteilung 876
  • 4. Batterie der leichten Flak-Abteilung 942
  • 3. Batterie der leichten Flak-Abteilung 988
  • 4. Batterie der schweren Flak-Abteilung 151
  • 2. Batterie der schweren Flak-Abteilung 185
  • 1. Batterie der schweren Flak-Abteilung 137
  • Flakscheinwerfer-Abteilung 609
  • Flakscheinwerfer-Abteilung 588
  • Flakscheinwerfer-Abteilung 589
  • Luftsperr-Abteilung 206
  • 5. & 7. Batterie der schweren Flak-Abteilung 306
  • 7. Batterie der schweren Flak-Abteilung 393
  • 3. Batterie der schweren Flak-Abteilung 413 (die 6. Batterie kam nach Bohmte)
  • 4. Batterie der schweren Flak-Abteilung 601
  • 52./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 64./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 68./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 89./XI leichte Alarm-Flak-Batterie
  • 95./XI leichte Alarm-Flak-Batterie

Im gleichen Monat wurden dann vier Alarm-Flak-Batterien in sogenannte "Heimat-Flak-Batterien" umbenannt, das waren die 64./XI, 68./XI, 80./XI und 89./XI. Die 52./XI blieb als Alarm-Flak-Batterie erhalten. In diesen Einheiten kamen nun auch Luftwaffenhelfer zum Einsatz, die vormals nur bei der regulären Flak Dienst taten.

Die 3. Batterie der Abteilung 988 findet in diesem Monat keine Erwähnung. Stattdessen sind die leichte Flak-Abteilung 984 sowie vier Scheinwerferbatterien (1. bis 4.) der 584. Flak-Abteilung aufgeführt, welche vorab in Lübeck stationiert waren. Auch die 3. Batterie der 871. Abteilung ist im Juni wieder als Teil der Flakgruppe Osnabrück verzeichnet. Zur gleichen Zeit wurde die Flakgruppe Osnabrück der 8. Flak-Division mit Sitz in Hannover unterstellt, welcher das Flak-Regiment 9 dann bis April 1945 unterstand.

Mit der Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 setzte dann eine deutliche Ausdünnung der Luftverteidigung im Regierungsbezirk Osnabrück ein, obwohl die Zahl der Luftangriffe im Jahr 1944 so hoch wie nie zuvor war. So bestand die Flakgruppe Osnabrück in den Folgemonaten Juli und August 1944 zunehmend aus Freiwilligen und jugendlichen Flakhelfern.

Die Flakgruppe Osnabrück im Juli 1944:

  • schwere Flak-Abteilung 273
  • leichte Flak-Abteilung 743
  • 6. Batterie der leichten Flak-Abteilung 922
  • 4. Batterie der leichten Flak-Abteilung 942
  • 3. Batterie der leichten Flak-Abteilung 871
  • 4. Batterie der Luftsperr-Abteilung 962
  • 3. Batterie der leichten Flak-Abteilung 988
  • 8. Batterie der leichten Flak-Abteilung 762
  • 5. Batterie der leichten Flak-Abteilung 844
  • leichte Alarm-Flak-Batterie 46./XI
  • leichte Alarm-Flak-Batterie 52./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 11./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 68./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 73./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 80./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 89./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 95./XI

Im August 1944:

  • Stab & 3.-8. Batterie der schweren Flak-Abteilung 273
  • Stab & 1.-5. Batterie der leichten Flak-Abteilung 743
  • 1. & 2. Batterie der Luftsperr-Abteilung 206
  • 4. Batterie der leichten Flak-Abteilung 762
  • 5. Batterie der leichten Flak-Abteilung 844
  • 3. Batterie der leichten Flak-Abteilung 871
  • 6. Batterie der leichten Flak-Abteilung 876
  • 5. & 6. Batterie der leichten Flak-Abteilung 922
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 64./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 68./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 80./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 89./XI
  • leichte Heimat-Flak-Batterie 95./XI

Fortsetzung im 4. Teil der Serie

Bildmaterial

Fotografien und Bilder

  • Flak-Beutegeschütz in Feuerstellung
    Luftwaffenhelfer posieren vor einem noch nicht abgeprotzten russischen…
    Foto: Rohlfs, Sammlung Haubrock | 1944

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