Luftschutzstollen Charlottenburger Ring / Schloß Iburg

Luftschutzstollen Charlottenburger Ring / Schloß Iburg

Charlottenburger Ring, 49186 Bad Iburg

Stollenbunker Bad Iburg
Das noch erhaltene Nordportal des Stollenbunkers in Bad Iburg
Foto: Haubrock | 2009

Der durch Anwohner angelegte Luftschutzstollen unter der altehrwürdigen Iburg sollte nach Vollendung über zwei Zugänge, am alten Sportplatz im Nordosten sowie von Südwesten her erreichbar sein und der Bevölkerung des Ortes ein Höchstmaß an Luftschutz garantieren. Ab Frühjahr 1944 wurde zeitgleich von beiden Seiten des Burgbergs begonnen, Stollen in das massive Gestein zu treiben. Geplant war hier eine Verbindung beider Zugänge mittels eines langen, bombensicheren Querstollens. Zur kompetten Fertigstellung der Bunkeranlage kam es allerdings nicht, doch stand der Bunker der Bevölkerung bei Luftalarm bereits nach wenigen Wochen zur Verfügung, wenngleich zunächst nur wenige Meter der Anlage fertiggestellt waren.

Als die Zahl und Intensität der Luftangriffe auf Osnabrück gegen Ende des Jahres 1944 weiter zunahmen, wurden unter Anderem Personal und Patienten des ausgebombten Marienhospitals nach Iburg (und Glandorf) verlegt. Mit 60 Betten sollte hier der Krankenhausbetrieb vorläufig fortgeführt werden (in der Knabenschule sowie der Gaststätte Fischer-Eymann).

Stollenmundloch Bad Iburg
Das nördliche Stollenmundlich des LS-Stollens unter der Iburg
Foto: Haubrock | 2009

Da Bad Iburg allerdings gegen Ende des 2. Weltkriegs mitten in der letzten deutschen Verteidigungslinie vor der "Weser-Festung" Osnabrück lag und die Wehrmacht am Ortsrand in Richtung Hagen größere Munitionsvorräte eingelagert hatte, siedelte das Klinikpersonal samt Patienten am 2. April vorsichtshalber in den Stollenbunker über, in welchem man sich Schutz vor den bevorstehenden Kampfhandlungen erhoffte. Insgesamt drei Tage und zwei Nächte verbrachten Personal und Patienten unter Tage, bevor am 4. April die weisse Fahne über Iburg wehte und der Krieg in der Region damit beendet war.

In der Nachkriegszeit, vermutlich in den 60er Jahren, wurde der südliche Eingang wieder verfüllt und ist heute nicht mehr auffindbar. Im nördlichen Bereich hingegen lagerten noch eine Zeit lang Sportgeräte und Tore für den anliegenden Sportplatz. Heute ist dieser aus Sicherheitsgründen verschlossen. Eine kleine Plakette am Eingang informiert an dieser Stelle über die Entstehung des Bunkers im 2. Weltkrieg.

Zusammenfassung:

  • Bauherr
    Gemeinde Bad Iburg / Anwohner
  • Heutige Nutzung
    ungenutzt, vormals Lagerraum
  • Baubeginn
    1944
  • Inbetriebnahme
    1944
  • Anlage ist noch erhalten
    ja
    Anmerkungen: teilverfüllt

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Bildmaterial

Fotografien und Bilder

  • Stollenbunker Bad Iburg
    Das noch erhaltene Nordportal des Stollenbunkers in Bad Iburg
    Foto: Haubrock | 2009
  • Stollenmundloch Bad Iburg
    Das nördliche Stollenmundlich des LS-Stollens unter der Iburg
    Foto: Haubrock | 2009
  • Plakette Luftschutzstollen Bad Iburg
    Eine Plakette im Eingangsbereich verweist auf die Entstehung des…
    Foto: Haubrock | 2009
  • Standort Südportal Stollen Bad Iburg
    Der ungefähre Standort des ehemaligen Südportals des LS-Stollens in Bad Iburg
    Foto: Haubrock | 2009

Quellenangaben

Dokumente, Baupläne und Sekundärquellen

125 Jahre Marienhospital Osnabrück - Ein Fest- und Erinnerungsbuch (Elke Seul, Marienhospital Osnabrück, 1984)
Titel / Merkmal
125 Jahre Marienhospital Osnabrück - Ein Fest- und Erinnerungsbuch
Autor / Verfasser / Urheber
Elke Seul, Marienhospital Osnabrück
Datum
1984
ISBN
441759600

Themen

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