Im Frühjahr 1943 geplant, wurde die Anlage noch vor Sommerbeginn 1943 durch Fördermittel des Deutschen Reichs ausgebaut. Ziel war zunächst die Unterbringung von 1.000 Personen. Im weiteren Verlauf der Arbeiten wurde die Anlage noch einmal um ein vielfaches erweitert. So sollte Bunkersystem nach seiner Fertigstellung auf 800 Metern (ca. 1.700m²) über 3.200 Schutzplätze verfügen.
Auch war eine direkte unterirdische Verbindung zum etwas später begonnenen Stollenbunker Humboldtstraße angedacht, dessen Gänge sich noch heute unter dem Sportplatz Klushügel erstrecken. Zu diesem Zusammenschluss kam es allerdings nicht mehr. Bis Kriegsende wurden "nur" etwa 520 Meter der Anlage fertiggestellt. Auch das Bunkersystem Humboldtstraße konnte nicht mehr vollendet werden.
An der Buersche Straße hatten die Arbeiter - unter ihnen auch eine Vielzahl zwangsrekrutierter Kriegsgefangener - trotz aller Widrigkeiten Beachtliches geleistet. Drei Zugänge in der Straßenschlucht Buersche Straße und ein weiterer Zugang auf Höhe der Bahnanlagen erlaubten den Schutzsuchenden Zugang zu einem System aus fünf parallel zueinander angelegten Gängen, welche in regelmäßigen Abständen (etwa alle 12 Meter) durch rechtwinkelig angesetzte Querstollen gekreuzt wurden. Der westliche Hauptstollen sollte hierbei später die Lücke zum System Humboldtstraße schließen. Mit einer Länge von über 100 Metern war dieser auch zugleich der längste Stollengang der Anlage. Bis zum Lückenschluss hätten hier aber wohl noch weitere 100 Meter gefehlt.
Die Feuertaufe erhielt das Bunkersystem am 26. November 1944, als mehrere amerikanische Sprengbomben oberhalb des Stollens detonierten. Zwar hielt die massive Felsschicht stand, doch verursachte die Erschütterung einen Erdrutsch, welcher in die Straßenschlucht der Buerschen Straße niederging und hierbei den westlichen Eingang verschüttete. Zu Personenschäden kam es hierbei allerdings nicht.
Der bisher einzige mit dieser Stollenanlage in Verbindung zu bringende Todesfall ereignete sich jedoch schon wenige Tage später. Am Nikolaustag des Jahres 1944 wurde Osnabrück erneut aus der Luft angegriffen und erneut fielen auch Bomben an der Buerschen Straße. Durch die Explosionen kam der "Ostarbeiter" Josef Psink (Lager Backhaus-Mittelschule) vor den Eingängen des Bunkers ums Leben. Ob ihm der Zugang zum Bunker unter Umständen verwehrt wurde, ist leider unklar. Seine sterblichen Überreste liegen heute auf einem Ehrenfeld des Heger Friedhofs.
Mit dem Ende des Kriegs für Osnabrück am 4. April 1945 endete auch die Notwendigkeit des Stollensystems, welches bis zu diesem Zeitpunkt mit ca. 520 Metern immerhin zu fast 2/3 fertiggestellt werden konnte. Tümmelten sich bei Alarm hier vormals noch mehrere Tausend Menschen, so waren die Gänge nun höchstens noch als Materialquelle für Anwohner von Interesse. Doch im Zuge der Entmilitarisierungsmaßnahmen seitens der Alliierten war auch diese kurze Nachnutzungsperiode alsbald Geschichte. Die Zugänge wurden fachmännisch zugesprengt und der Bunker damit mittelfristig unbrauchbar gemacht.
Erst gegen Ende der 1960er Jahre weckte die Bunkeranlage, als eine von vielen in Osnabrück, neue Begehrlichkeiten. So plante man von städtischer Seite die Freilegung der Bunkersysteme am Kalkhügel, am Bürgerpark sowie an der Buerschen Straße, um sie auf ihre Tauglichkeit als Atomschutzbunker zu prüfen. Nach ersten Untersuchungen der Anlage wurde allerdings auf eine erneute Nutzung als Luftschutzbunker verzichtet. Seitdem steht die Anlage leer.
Zusammenfassung:
- Gesamtlänge (offiz. Planzahl)800 Meter
- Aufnahmekapazität (offiz. Planzahl)3.200 Personen
- BauherrStadt Osnabrück
- Beteiligte ArchitektenButke
- Heutige Nutzungungenutzt
- Baubeginn1943
- Inbetriebnahme1943
- Aufnahmekapazität (errechnet)2.080 Personen
- Gesamtlänge (offiz. erreicht)520 Meter
- Anlage galt als relativ bombensicherja
- Anlage ist noch erhaltenja