
Foto: RAF, Sammlung Haubrock
Am 25. März 1945 erfolgte der letzte Luftangriff auf Osnabrück im 2. Weltkrieg. Es war zugleich einer der schwersten, den die Stadt über sich ergehen lassen musste. Verbände der 4. und 8. britischen Bombergruppe, insgesamt 132 Halifaxes, 14 Lancaster und 10 Mosquitos, warfen vormittags gegen 9:48 Uhr über dem Stadtgebiet 35 Minen, 2.518 Sprengbomben 1.500 Brand- und etwa 200.000 Stabbrandbomben ab. Der Angriff richtete sich hierbei in erster Linie gegen Verkehrswege und die Innenstadt. Großflächige Bombenteppiche durchpflügten die Stadtteile Fledder, Wüste und Neustadt. Die Folge war ein großflächiges Flammenmeer in dem mindestens 178 Menschen den Tod fanden. Mehr als 125 Opfer gab es alleine am Stollenbunker an der Brinkstraße zu beklagen, wo eine Sprengbombe einen der Zugänge traf. Hinzu kamen noch 241 zum Teil Schwerverletzte, die in Osnabrück kaum mehr versorgt werden konnten. Auf britischer Seite hatte es keine Verluste gegeben.
Propaganda-Minister Joseph Goebbels notierte nach diesem Angriff in seinem Tagebuch:
Die Angloamerikaner haben in den letzten 24 Stunden vorallem Osnabrück und Fulda angegriffen. In diesen Städten ist nicht mehr viel zu zerstören; sie sind fast nur noch Trümmerhaufen. Die Arbeit, die die feindlichen Luftwaffen jetzt leisten, richtet sich vor allem gegen unsere Industrie und Verkehrsziele, wo sie uns allerdings erheblichen Schaden zufügen können.
Die Stadt Osnabrück glich nach diesem Luftangriff endgültig einem Trümmermeer. Über 65% des Stadtgebiets waren zerstört, das Bahnhofsviertel sogar zu über 90%. Keine Schule und kein Krankenhaus waren mehr in Betrieb. Insgesamt wurden in den 79 Luftangriffen mehr als 10.000 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Mehr als 80.000 Menschen verloren zwischen 1940 und März 1945 in Osnabrück ihr Obdach, über 1.400 ihr Leben.