Sonntag, 01. Oktober 1944: Einführung der "akuten Luftgefahr"

Einführung der "akuten Luftgefahr"

Mit Ende des Monats September wurde in frontnahen und stark luftgefährdeten Gebieten im Deutschen Reich ein weiteres Sirenensignal eingeführt. Die sogenannte "akute Luftgefahr" ergänzte den nun vorab eisetzenden "Fliegeralarm" um eine weitere Warnstufe. Die Bevölkerung war hierdurch nicht mehr verpflichtet bei Fliegeralarm umgehend einen Luftschutzraum aufzusuchen, sondern konnte sich bis zum ertönen der "akuten Luftgefahr" weiter außerhalb der Schutzräume aufhalten. Allerdings sollte man bei Einsetzen des Fliegeralarms bereits Vorbereitungen zum Aufsuchen eines Schutzraumes treffen.

"Akute Luftgefahr" wurde erst dann gemeldet, wenn die anfliegenden Feindmaschinen innerhalb des Warngebietes nicht abzudrehen schienen und es zu einer unmittelbaren Bedrohung des Luftschutzortes kam. Die Folge war jedoch, dass die Reaktionszeit, die der Bevölkerung zwischen der Warnmeldung und dem Erreichen des Luftschutzraums blieb, hierdurch massiv verkürzt wurde.
Das Signal war damit eine weitere Ergänzung zur 1942 eingeführten "öffentlichen Luftwarnung" und der im Januar 1944 eingeführten Vorentwarnung, die die Aufenthaltspflicht im Luftschutzraum bereits enorm beschränkten.

Im Herbst 1944 sah sich die Bevölkerung also mit insgesamt fünf Sirenensignalen konfrontiert: 

  • Öffentliche Luftwarnung (seit August 1942)
    • Drei Dauertöne von jeweils 12 Sekunden Länge
  • Fliegeralarm
    • Eine Minute andauernder Heulton
  • Akute Luftgefahr (seit September / Oktober 1944)
    • Zwei kurze Heultöne von jeweils 4 Sekunden Länge
  • Vorentwarnung (seit Januar 1944)
    • Drei Dauertöne von jeweils 12 Sekunden Länge
  • Entwarnung
    • Eine Minute anhaltender Dauerton

Aus dem selben Monat

Weitere vermerkte Ereignisse im Oktober 1944


  1. 39. Luftangriff auf Osnabrück

  2. 40. Luftangriff auf Osnabrück

  3. 5. SS-Eisenbahnbaubrigade wird aufgestellt
  4. Luftaufnahme Osnabrück 12.10.1944

    41. Luftangriff auf Osnabrück

  5. Tiefflieger-Angriff auf Personenzug in Belm-Powe

  6. Luftangriff auf Personenzug im Bahnhof Lotte (Beschuss durch Tiefflieger)
Zur Chronik

Chronik-Navigation

Zum vorherigen oder nächsten Ereignis wechseln

  1. Zurück zum 26. September 1944
    Wandverstärkung Ostbunker
  2. Weiter zum 06. Oktober 1944

Inhalte teilen

In einem Sozialen Netzwerk teilen

PinterestWhatsappE-Mail

Hinweis zur Chronik

Ich bitte zu beachten, dass die hier aufgeführten Informationen zu den Ereignissen in Osnabrück während des 2. Weltkriegs nur ein "Beiwerk" sind und nicht in dem Maße gepflegt werden, wie es vielleicht wünschenswert wäre. Es soll hierdurch nur die Möglichkeit geschaffen werden, die Entwicklungen im Bunkerbau mit den Luftangriffen auf Osnabrück zeitlich in Verbindung zu bringen. Selbstverständlich versuche ich hier eine gewisse historische Hintergrundbasis zu schaffen, aber ich kann in diesem Umfang keine vollumfängliche Chronik für diesen Zeitraum anbieten. Hierfür fehlt mir leider schlichtweg die Zeit.